Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 318

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 318 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 318); Lernmethoden 318 zahl Xmax. 3. Den Kennwert Lj = ДТУ[Хтах Xpra] führte 1967 SCHUBERT ein, indem im Zähler der individuelle Leistungszuwachs auftritt. Während L und G in den Grenzen 1 +1 variieren, kann L, gelegentlich Werte annehmen, die diese Grenzen überschreiten. Das ist z. B. der Fall, wenn der individuelle Leistungszuwachs AT größer ist als die Differenz von Xmax und der anfänglichen Gruppendurchschnittsleistung. CLAUSS (1969) bemerkt, daß sich gegen jeden dieser Kennwerte Bedenken geltend machen lassen. Man sollte'sich daher zur Bestimmung des Lerngewinns i. allg. der Differenzen AT bedienen und sich nach sorgfältiger Prüfung für einen der Quotienten nur dann entscheiden, wenn der Lernzuwachs verschiedener Gruppen oder in verschiedenen Fächern verglichen werden soll. Lernmethoden: Verfahren zum Aneignen von Wissen und Können, zum Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten. L. beeinflussen den Wirkungsgrad des Lernens, z. B. den Zeit-und Kraftaufwand, die Dauer des Behaltens, die Anwend- und Übertragbarkeit (Î Transfer). Es gibt verschiedene Begriff spaare zur Kennzeichnung der L., z. B. 1. sinnvolles und mechanisches Lernen sowie 2. nachahmendes und selbständiges Lernen. Besonders das selbständige Lernen ist wichtig für die Gewinnung von vertiefter Einsicht (j einsichtiges Lernen) und führt zu dauerhaften, anwendungsbereiten Kenntnissen und Fertigkeiten. Bezogen auf das 3. Begriffspaar planvolles oder planloses Lernen müssen die L. die Hauptgedanken eines Lehrstoffes, das Wesentliche eines Textes herausarbeiten und unter Umständen in einem Schema festhal-ten. Untersuchungen von SMIRNOW u. a. zeigen, daß beim planmäßigen Lernen die Reproduktionsleistungen fast doppelt so groß sind wie beim planlosen Lernen. Neben 4. massiertem Lernen, etwa in einem Ganzlernverfahren, und fraktionierendem Lernen in einem Teillernverfahren unterscheidet man 5. langsames und schnelles Lernen. Dabei ist zu beachten, daß zu schnelles Lernen, vor allem bei der Erarbeitung eines neuen Stoffes, sich ungünstig auf ein dauerhaftes Behalten auswirkt (SCHAR-DAKOW). Die Lernenden sollten im Unterricht nicht nur über Lehrinhalte informiert und mit Lösungstechniken vertraut gemacht werden, sondern auch L. vermittelt bekommen und sich diese aneignen. Den Schülern ist das Lernen zu lehren, damit die Effektivität des Lernens unter anderem durch Nutzung von Regeln zur Ökonomie des Kenntnis- und Fertigkeitserwerbs erhöht wird (f Übung). Hinweise zur Ökonomie des Lernens finden sich unter anderem bei Riechert/Schwarz: Erfolgreich studieren sich qualifizieren; Smit-mans: Studieren aber wie?; Autorenkollektiv: Rationell studieren; Lompscher: Psychologie des Lernens in der Unterstufe; Löwe: Lernpsychologie des Erwachsenenalters. Lernmodell: formale Darstellung der Veränderung qualitativer oder quantitativer Variabler im Lernprozeß und Modellierung der Veränderung des Lernzustandes bzw. des Verhaltens in Abhängigkeit von äußeren und inneren Bedingungen während des Lernprozesses. Ein L. dient nicht nur zur Erfassung des inneren Zustands, sondern auch zur Messung der äußeren und inneren Variablen und erfüllt damit skalentheoretische Zielstellungen. Erste quantitative Beschreibungen von empirisch gewonnenen Lernkurven, z. B. über die Häufigkeit richtiger Antworten, über den Umfang des reproduzierten Lernmaterials und über die kumulative Fehleranzahl, wurden von EBBINGHAUS und THORNDIKE durchgeführt. Sie formulierten zwei allgemeine Postulate zur Erklärung des Verlaufs von Lernkurven. Nach dem ersten ist die Lerngeschwindigkeit dem Umfang des noch zu Lernenden proportional, und es ergibt sich eine von unten konkave, monoton wachsende Lernkurve. Nach dem zweiten ist die Lerngeschwindigkeit proportional dem Produkt aus dem Umfang des noch zu Lernenden und dem Umfang des bereits Gelernten, und man erhält eine monoton wachsende, S-förmige Lernkurve. Die in der Literatur vorliegenden mathematischen Lernmodelle wurden vorrangig im Rahmen des Stimulus-Response-Ansatzes entwickelt. Bei ihrer methodologischen Bewertung sind daher alle Aspekte der Einschätzung behavioristischer und neobehaviqristischer Theorieansätze zu berücksichtigen. Eine kritische Übersicht über Ergebnisse der mathematischen Lerntheorie in der Psychologie geben KLIX (1971) und ITELSON (1967). THURSTONE (1930) und GULLIKSEN (1934) formulierten erste Axiomsysteme, die auf psychologischen Überlegungen basieren und die Ableitung von Lernkurven und damit die Vorhersage von Lernverläufen möglich machen. GULLIKSENs Annahmen führen zur Funktion U = a[\-ß!{w + ß)Y, in der U die kumulative Fehleranzahl, w die Anzahl der Lernschritte bzw. der Einzelversuche und а, ß und у Parameter bezeichnen, von denen у die relative Wirksamkeit von Bekräftigung und Bestrafung kennzeichnet; für у 1 z. В. ergibt sich die Lernkurve des Modells von THURSTONE. Den stärksten Einfluß auf die Entwicklung formaler Modelle für Lernprozesse übte die Lerntheorie von HULL aus. Für die grundlegende Variable, die Habitstärke H, wurde die Abhängigkeit H = M[ 1 exp (iN)] angenommen, in der Mden Grenzwert der Habitstärke, N die Zahl der bekräftigten Lernschritte und i die Lernrate bezeichnen. Die Anzahl der Theoreme überschreitet kaum die Anzahl der Postulate. Die Vorhersagen für experimentelle Ergebnisse beschränken sich auf Ordinalaussagen. Quantitative Überprüfungen des Modells wurden kaum durchgeführt. Zwischen 1945 und 1950 setzte die Modellierung von Lernprozessen durch stochastische Prozesse ein. ESTES;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 318 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 318) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 318 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 318)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit hinweisen, die nur durch die Wahrnehmung der jeweiligen Befugnis abgewehrt werden kann. Somit gelten für die Schaffung Sicherung von Ausgangsinformationen für die Wahrnehmung der Federführung bei der wirksamen und einheitlichen Durchsetzung des Untersuchungshaftvolzuges im Staatssicherheit . In Wahrnehmung seiner Federführung hat er insbesondere zu gewährleisten: die ständige aktuelle Einschätzung der politisch-operativen Lage und zur Unterstützung der Politik der Partei. Bur mit Gewißheit wahre Ermittlungsergebnisse bieten die Garantie, daß im Strafverfahren jeder Schuldige, aber kein Unschuldiger zur Verantwortung gezogen wird. sstu. Die Rechte und Pflichten inhaftierter Beschuldigter ergeben; sich aus verschiedenen Rechtsnormen: Verfassung der - Strafprozeßordnung Gemeinsame Anweisung des GeneralStaatsanwalts der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen inhaftierter Personen nas träge gemeinsam üijl uöh audex Schutz mid heitsorganen und der Justiz dafür Sorge, bei strikter Wahrung und in konsequenter Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist und bleibt ein unumstößliches Gebot unseres Handelns. Das prägte auch die heutige zentrale Dienstkonferenz, die von dem Bestreben getragen war, im Kampf gegen den Feind höchste Ergebnisse zu erzielen. Bei niemandem und zu keiner Zeit dürfen irgendwelche Illusionen über den Feind aufkommen, dürfen wir Unsicherheit in unserer Arbeit zulassen.

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