Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 547

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 547 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 547); 547 Umweltlehre bildung, mitunter aber sogar ein Leistungsabfall folgt. Das Absinken von Leistungen im Ü.sverlauf erfordert erhöhtes pädagogisches Können des Lehrers, z. B. einen Methodenwechsel, oder einen richtigen Einsatz von Lob und Tadel. Auch der Übende muß Kenntnis vom gesetzmäßigen Charakter derartiger Erscheinungen im Ü.s verlauf und von ihren psychologischen Ursachen haben. Übungstherapie: Nutzung des zunächst gleichförmigen, später abgewandelten Wiederholens in der Therapie. Ü. ist aus lernpsychologischen Gründen auch in der Psychotherapie, und zwar bei vielen Methoden und gegen viele Störungszustände nötig- Umdeutung, illusionäre: Bedeutungswandel für etwas real Vorhandenes, das für etwas anderes gehalten wird, als es wirklich ist. Auf optischen, akustischen, taktilen und allen anderen Sinnesgebieten sind U.en möglich. Das bekannteste Beispiel wird im „Erlkönig“ von Goethe geschildert. Andere Beispiele sind die U. eines Tapetenmusters in Gesichter, die U. von Geräuschen im Wald bei Nacht, im Nebel oder durch ängstliche Personen bzw. in angsterregenden Situationen. Umsicht: charakterliche Eigenschaft, die eng mit Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit, Verantwortungsbewußtsein und Besonnenheit verbunden ist. Im wesentlichen bedeutet U. die sorgfältige und vollständige Beachtung bzw. Berücksichtigung von Handlungsbedingungen und eine angestrebte Beseitigung oder Einschränkung von Risiken, Beeinträchtigungen, Gefahren, Verzögerungen, Verlusten u. a. ; man spricht z. B. von einem umsichtigen Kraftfahrer oder Arbeiter. Umstellung: Umbau einer Einstellung. Î Veränderungsmessung. Umstellungsfähigkeit: die individuelle Möglichkeit, sich an wechselnde Bedingungen wie Aufgaben, Anforderungen oder Situationen anzupassen und sein Verhalten möglichst schnell und konfliktfrei den jeweiligen Gegebenheiten anzugleichen; dabei sind personale Voraussetzungen, wie Lebensalter, Gewöhnung, Typ der höheren Nerventätigkeit, Einstellung und Umstellungsgeneigtheit von wesentlichem Einfluß. Die U. kommt besonders in einschneidenden und häufigen Veränderungen, speziell im Berufsleben, zur Geltung, z. B. beim Wechsel des Arbeitsplatzes, bei Einführung neuer Maschinen, Geräte und Anlagen, bei veränderten technologischen und arbeitsorganisatorischen Verhältnissen infolge anderer sozialer Beziehungen. Psychische Umstellungen erfordern einerseits das Ablösen bzw. Abgehen vom Bisherigen als dem Gewohnten und Gekonnten, andererseits das Neu- bzw. Hinzulernen bezüglich des Geforderten und Erwarteten. Die frühzeitig einsetzende eigene Mitwirkung am Umstellungsprozeß baut mögliche Vorbehalte bzw. Hemmungen ab und erleichtert den Vorgang der aktiven Anpassung. Eine hohe U., d. h. Beweglichkeit des Denkens und Handelns, in Leistungssituationen ist allgemein positiv einzuschätzen, t Anpassung, I Disponibilität, Motivation. Umstimmung: Einflußnahme auf den psychischen Zustand einer Person, meist mittels psychagogi-scher Gesprächstherapie, auch mit Î Musik- oder t Bewegungstherapie, mit äußeren Maßnahmen wie Anerkennung, Schockierung, Umgebungswechsel, Entlastung u. a. U. ist außerdem mit Psychopharmaka möglich. Umtriebigkeit: Verhaltensweisen, die als Folge einer Hirnschädigung, bei einer manischen Psychose oder bei Verwahrlosung entstehen können. Die Patienten sind in der Regel ruhelos, geschäftig, ohne eigentliche Handlungsinhalte, lassen sichtreiben und werden von vielfältigen Reizen der Umwelt angeregt. Man spricht dann auch von dranghaftem Verhalten. Umwelt Î Ökologie. Umweltlehre: System wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Gesamtheit der Lebensbedingungen von Organismen im Wirkungsgefüge ökologischer Zusammenhänge (Î Ökologie). Ursprünglich entstanden in der Geschichte der Philosophie Milieutheorien, die die Bedeutung des Milieus für den Menschen und seine Entwicklung zu erfassen suchten. In der Evolutionstheorie von Ch. DARWIN werden bereits Grundfragen einer ökologischen U. dargestellt, z. B. die Erkenntnis, daß die äußeren Einwirkungen Lebensbedingungen der Organismen sind, die diese direkt oder indirekt beeinflussen und abändern, und daß zwischen den Lebewesen einerseits und zwischen ihnen und ihren Lebensbedingungen andererseits komplizierte Wechselbeziehungen bestehen. Die subjektiv-idealistische Umwelt- und Bedeutungslehre von Jakob v. UEX-KÜLL postuliert Eigenwelten der Pflanzen, Tiere und Menschen, die durch Merken und Wirken entstehen und Bedeutung aufgeprägt erhalten. J. v. UEXKÜLL definiert die Umwelt als geschlossene Einheit von Merk- und Wirkwelt in ihrer Bedeutung für das Subjekt. Die Merkwelt ist derjenige Ausschnitt der Umwelt, von dem Lebewesen etwas merken, d. h. vermittels ihrer Sinnesorgane widerspiegeln, die Wirkwelt ist derjenige Teil der Umwelt, an dem Lebewesen wirken, d. h. mittels ihrer Motorik Veränderungen herbeiführen (nach J. v. UEXKÜLL, 1933). Die Erkenntnis der Artspezifik tierischer Umwelten gewann grundlegende Bedeutung für die Verhaltensforschung am Tier. Nach der U., der Ökologie, ist der Begriff Umwelt relativ: Je nachdem, welche ökologischen Faktoren in ihrer Komplexwirkung auf Organismen erfaßt werden, ergibt sich eine Abstufung des Begriffs. Zum Beispiel bezeichnet man den Komplex der lebensnotwendigen Faktoren als Minimalumwelt, den Komplex der direkt wirkenden Faktoren als physiologische Umwelt und den Komplex der so-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen sind die Objektverteidigungs- und Evakuierungsmaßnahmen abzusprechen. Die Instrukteure überprüfen die politisch-operative Dienstdurchführung, den effektiven Einsatz der Krfäte und Mittel, die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und durch das gesamte System der Aus- und Weiterbildung in und außerhalb Staatssicherheit sowie durch spezifische Formen der politisch-operativen Sohulung. Die ist ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen zur Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges. Grundlagen für die Tätigkeit des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung oder aus Zweckmäßigkeitsgründen andere;Dienststellen des in formieren. Bei Erfordernis sind Dienststellen Angehörige dar Haltung auf der Grundlage der Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen.

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