Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 517

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 517 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 517); 517 Sucht BROWN (1970) mit ihrer Theorie der Strukturbäume, EPSTEIN (1961) für sprachliche Informationen mit unterschiedlichen syntaktischen Struktureigenschaften, MILLER (1958) für Ereignisfolgen, die durch generative Grammatiken erzeugbar sind, und FRANKS und BR ANSFORD (1971) für optische Muster, über denen Transformationsgruppen definiert sind. SHIPSTONE (1960) studierte das Gruppieren syntaktisch strukturierter Ereignisfolgen. Das Identifizieren unbekannter Objekte und Objektklassen untersuchten OLSON (1966) unter entwicklungspsychologischem Aspekt, NEIMARK und WAGNER (1964) für binär kodierte Ereignisfolgen, BOURNE (1967) für einfache Klassifizierungen und TICHOMIROW (1969) für konjunktive Klassifizierungen mit zwei bis sieben relevanten Dimensionen. Über das Erlernen von Zuordnungen zwischen Objekten berichten OVERSTREET (1970) und METZGER (1958) bezüglich multipler Klassifizierungen von Objektmengen, FOSS (1968) und PALERMO-EBERHART (1968) für das Erlernen formalisierter morphologischer Regeln und DIENES und JEEVES (1965) für das Erlernen einfacher algebraischer Gruppen. Das Zuordnen als Bewerten untersuchten UHL (1966), HOFFMAN (1968) in Verbindung mit Urteilsprozessen und POWERS und RAY (1969) für einfache Anforderungen der Steuerung technischer Systeme durch den Menschen. Die Anwendung von f Lernmodellen zur Beschreibung und Erklärung dieser Lernprozesse ist nur für extrem einfache Anforderungsstrukturen möglich. Der Lernprozeß läßt sich nicht auf die Ausbildung von Reiz-Reaktions-Verbindungen reduzieren. Die experimentellen Ergebnisse zeigen deutlich die Unzulänglichkeiten behavioristischer Theorien zur Erklärung komplexer Lernprozesse. An den Lernleistungen sind Prozesse der Wahrnehmung, der Begriffsbildung und des Problemlösens beteiligt. Einzelne theoretische Ansätze erklären den Lernprozeß mit Modellen der Informationsverarbeitung. Die Ergebnisse der Untersuchung des Strukturlernens sind für pädagogisch-psychologische und ingenieurpsychologische Anwendungen bedeutsam. t Begriffsbildungsforschungsmethoden. Strukturpsychologie Î Ganzheitspsychologie. Studentenberatung: psychologische Beratung, wenn nötig Psychotherapie bei Studienschwierigkeiten, bei persönlichen Krisen von Studenten, bei Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen während der Studienjahre. Die S. gehört institutionell gesehen zum Betriebsambulatorium einer Hochschule, da aufs engste mit dem Studentenarzt zusammenzuarbeiten ist, oder zu einer Ausbildungseinrichtung für Psychologen. Sie hat nicht nur Bedeutung für ihre Konsultanten, denn was bei Psychodiagnostik, psychologischer Beratung und Therapie beobachtet wird, kann in Empfehlungen zur Psychohygiene, besonders zur Prophylaxe des Studienversagens, umgesetzt und den die Ausbildung und Erziehung leitenden Personen zur Verfügung gestellt werden. Stupor: Zustand völliger Bewegungsruhe. Der Kranke spricht kein Wort und gibt keine Anzeichen eines Erlebens von sich. Der Versuch eines Sozialkontaktes bleibt ohne Reaktion, obwohl das Bewußtsein voll erhalten ist. Stuporöse reagieren nicht mehr auf Außenreize. Die Störung kann psychogen bedingt sein (abnorme Erlebnisreaktion) durch Schreck, besonders aber als Reaktion auf Erlebnisse bei Psychopathieformen auftreten. Ähnlich sind Examens-S. bzw. der Totstellreflex. S. wird auch bei endogener Depression, als Steigerung der depressiven Hemmung und bei der Katatonie beobachtet. subjektive Information Information, subjektiver Nutzen f Entscheidungsmodell, subjektzentriert Skalierung. Sublimierung: Veredelung. Nach Meinung der Psychoanalytiker beruhen kulturelle und Arbeitsleistungen auf der S. der Energien, die vom Organismus eigentlich für Betätigungen, die Lustgewinn bringen, bereitgestellt werden. Der so gefaßte S.s-begriff enthält eine biolögistische Fehleinschätzung der Arbeit und des menschlichen Schöpfertums, die aus dem gesellschaftlichen Wesen des Menschen entspringende Grundbedürfnisse sind. Substitutionstherapie: Behandlung, die dem Patienten das ihm Fehlende zur Verfügung stellt, wenn nötig immer wieder; in der Somatotherapie z. B. Verdauungssubstanzen bei ehronifizierter sekretorischer Minderleistung bestimmter Drüsen. In der Psychotherapie steht entsprechend der Therapeut stets zur Verfügung als garantierte Zufluchtsstätte bei psychischer Not, als Gesprächspartner für Vereinsamte, oder die Zugehörigkeit zu Therapiegruppen bildet einen Ersatz für andere Gruppenzugehörigkeit. Obgleich das nicht völlig verworfen werden kann, hat der Psychotherapeut darauf zu achten, daß Patienten, die die ihnen fehlenden Fähigkeiten noch entwickeln können, nicht oder nur in besonders kritischen Zeiten substitutionstherapeutisch gestützt werden, z. B. bei Selbstmordgefahr. Verwöhnung ist stets zu vermeiden. Suchalgorithmus Graphensuchverfahren. Sucht, Süchtigkeit: nach WOLF durch drei charakteristische Merkmale gekennzeichneter Zustand, 1) durch das Verlangen oder eine Nötigung, die Einnahme eines Mittels fortzusetzen und es sich unter allen Umständen zu beschaffen, 2) durch die Tendenz, die Dosis zu steigern, und 3) durch eine psychische, manchmal auch physische Abhängigkeit von der Wirkung dieses Mittels. Diese 1951 dem Sachverständigenausschuß der Weltgesundheitsorganisation vorgeschlagene Definition wurde 1957 abgeändert; es heißt Wunsch oder Zwang statt Verlangen oder Nötigung. Die erwachsende Gefahr für Individuum und Gesellschaft wurde als 4. 34 Wb. Psychol.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

In der politisch-operativen Arbeit wurden beispielsweise bei der Aufklärung und Bekämpfung feindlich-negativer Personenzusammenschlüsse auf dieser Grundlage gute Ergebnisse erzielt, beispielsweise unter Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung. Die parallele Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und in diesem Zusammenhang auftretende zeitliche und örtliche besondere Bedingungen finden ihren Ausdruck vor allem in solchen Faktoren wie die strikte Wahrung der Rechte und Pflichten des inhaftierten Beschuldigten unter den Zweck der Untersuchungshaft die gesetzliche Pflicht, keinen Mißbrauch der Rechte bezüglich einer Umgehung des Zwecks der- Untersuchungshaft oder bezüglich der Störung von Sicherheit und Ordnung an beziehungsweise in der Untersuehungs-haftanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvoll-zugseinriehtungen ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leitersud er Abteilung sowie der dienstlichen Bestimmungen für die Durchsetzung des operativen Untrsyciiungshaftvollzuges - der polii t-isch ideologische und politisch operative Bildungsund Srzi ehungsprozeB, der die Grundlage für die qualifizierte In- dexierung der politisch-operativen Informationen und damit für die Erfassung sowohl in der als auch in den Kerblochkarteien bildet. Der Katalog bildet zugleich eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden. Unter Beachtung der konkreten politisch-operativen Lage im Ver antwortungsbereich, aller objektiven undsubjektiven Umstände der begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen konsequent, systematisch und planvoll einzuengen sowie noch effektiver zu beseitigen, zu neutralisieren bzw, in ihrer Wirksamkeit einzuschränken. Die Forderung nach sofortiger und völliger Ausräumung oder Beseitigung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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