Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 423

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 423 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 423); 423 Psychometrie ses Wissen an vielen Punkten den Anforderungen noch nicht genügen kann, erfährt die P. gegenwärtig eine nachgerade stürmische Entwicklung. 40000 wissenschaftliche Publikationen erscheinen jährlich, und fast 200 verschiedene Zeitschriften veröffentlichen fortlaufend neue Erkenntnisse. Die Dringlichkeit der Entwicklung der P. ist dem Wesen der sozialistischen Gesellschaft angemessen: Unter den Bedingungen der Herrschaft der Arbeiterklasse steht der Mensch im Mittelpunkt aller sozialen und ökonomischen Prozesse. Er ist Subjekt der Leitung und Planung, Gestalter des gesellschaftlichen Fortschritts, der ökonomisch-technischen Basis wie des entsprechenden ideologisch-kulturellen Überbaus. Dies hebt die Bedeutung psychologischer Faktoren und folglich auch die Bedeutsamkeit psychologischer Kenntnisse und Erkenntnisse. Es ist auch der Grund für die zunehmende Bedeutung der P. in der Zukunft. psychologische Vorbereitung: neben physischer, technischer und taktischer Vorbereitung wichtiger Teil der allseitigen und komplexen Vorbereitung eines Sportlers oder einer Mannschaft auf sportliche Höchstleistungen im Wettkampf. Die p. V. wird in Abhängigkeit von den psychologischen Besonderheiten der Sportart, den Wettkampf bedin-gungen und der Persönlichkeitsstruktur des Sportlers geplant und durchgeführt und hat zum Ziel, den Sportler vor dem Wettkampf in einen optimalen psychischen Zustand, der maximale sportliche Leistungen ermöglicht, zu versetzen. Die p. V. als integrierender Bestandteil des Trainingsprozesses untergliedert sich in allgemeine bzw. langfristige und spezielle bzw. unmittelbare p. V.; beide Abschnitte sind eng miteinander verbunden. Das Wesen der allgemeinen p. V. besteht darin, mit entsprechenden Mitteln und Methoden diejenigen psychischen Funktionen und Eigenschaften zu entwickeln und zu vervollkommnen, die für die entsprechende sportliche Tätigkeit von Bedeutung sind. Jedoch erst die spezielle p. V. vermag die psychischen Möglichkeiten, die durch eine effektive allgemeine p. V. potentiell geschaffen wurden, zu realisieren, indem beim Sportler unter anderem eine positive Einstellung zu den Zielen und Aufgaben des bevorstehenden Wettkampfes hervorgerufen und ein Leistungsoptimismus erzeugt wird sowie die konkreten Wettkampfbedingungen bewußt gemacht werden. Psychologismus: Abart ües Empirismus, die die Priorität psychologischer Gesetze vor denen einer anderen Wissenschaft, in deren Kontext sie auftre-ten, behauptet. Der P. ist eine vor allem in der bürgerlichen Geschichtsphüosophie und Soziologie häufig vertretene Form des Reduktionismus, in der die Entwicklungsgesetze der Gesellschaft und der Geschichte auf das Wirken psychologischer Gesetzmäßigkeiten kausal zurückgeführt werden. In seiner sozialen Funktion dient der P. der Verschleierung der Objektivität von Gesetzmäßigkei- ten der Gesellschaft, er erfüllt damit im wesentlichen eine apologetische Funktion. In der Logik gab es, vor allem im 19. Jh. (Ch. SIGWART, W. WUNDT, Th. LIPPS, B. ERDMANN), Betrachtungsweisen, die ebenfalls als P. bezeichnet werden. Ausgangspunkt des P. dieser Art war die Bestimmung der Logik als Wissenschaft vom Denken bzw. von den richtigen Formen des Denkens, das dabei ausschließlich als psychische Funktion und damit als Untersuchungsgegenstand der Psychologie betrachtet wurde. Die Logik wurde damit auf ein Teilgebiet der Psychologie oder zumindest auf eine Abzweigung aus dieser reduziert. Psychometrie: Lehre von der Messung psychischer Eigenschaften, insbesondere individueller Eigenschaften von Personen, aber auch im Zusammenhang damit der Eigenschaften von Situations- oder Umgebungsbedingungen, d. h. von Reizen, Aufgaben, Fragen, sowie schließlich der Eigenschaften von Kollektiven bzw. Personen-Gruppen. In der Regel werden die Reaktionen bzw. Antworten von Personen auf bestimmte Situationsbedingungen als Indikatoren, als manifeste Beobachtungsdaten, verwendet, von denen man auf Indikanden, d. h. zugrunde liegende, latente Person-Eigenschaften, schließt, z. B. auf Intelligenz und andere Fähigkeiten, auf den Charakter, auf Motivation, auf Interessen. Damit machen die Methoden der P., die Tests und die Fragebogen, einen wesentlichen Teil der Untersuchungsmethodik der Psychodiagnostik aus. Kennzeichen dieser Methoden ist ihre Standardisierung, d. h. die Untersuchung bzw. Beurteilung unter streng vorgegebenen Bedingungen, insbesondere die wörtliche Formulierung von Instruktionen, Fragen und Aufgaben, die Verwendung festgelegter Materialien u. a. Der wesentliche Gesichtspunkt besteht darin, daß über alle Vpn. Daten mit der gleichen Methode unter gleichen Bedingungen erhoben werden. Die Standardisierung betrifft ferner die Festlegung der Auswertung dieser Daten, so daß Aussagen in Form von Meßwerten ( Skalentypen) entstehen, deren Effektivität mittels statistischer Gütekriterien (insbesondere der Î Reliabilität und der Î Validität) überprüfbar ist. Die Vorteile der P. gegenüber der Kasuistik liegen in der exakten Beschreibung von psychischen Eigenschaften, in der Möglichkeit zur umfassenden Anwendung mathematisch-statistischer Verfahren, zur Ableitung allgemeiner Schlußfolgerungen, zur exakten Formulierung von Regelhaf-tigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, d. h. zur Analyse von Entwicklungsbedingungen, von statistischen und dynamischen Strukturen, zur Bestimmung von Kriterien für optimale Entscheidungen und für ,,Erfolgsbilanzen“. Anhand der Gütekriterien lassen sich die psychometrischen Methoden auf objektive Weise optimieren, was bei der Kasuistik kaum möglich ist. Eine bedeutende Fragestellung der P. bildet das;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 423 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 423) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 423 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 423)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Peind gewonnen wurden und daß die Standpunkte und Schlußfolgerungen zu den behandelten Prägen übereinstimmten. Vorgangsbezogen wurde mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane erneut bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik Staatssekretariat für Staatssicherheit - Stellvertreter des Staatssekretärs - Dienstanweisung für den Geheime Verschlußsache . StU, Dienst und die Ordnung in den Untersuchungs-Haftanstalten, des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit erfolgt nach den gleichen Grundsätzen und auf den gleichen rechtlichen Grundlagen wie der Untersuchungshaftvollzug in der außerhalb Staatssicherheit . Die aufgeführten Besonderheiten im Regime des Vollzuges der Untersuchungshaft treten jedoch vielfältige Situationen auf, die es im operativen Interesse des gebieten, in bestimmten Fällen von TrennungsW grundsätzen abzuweichen. In bestimmten Situationen, die sich aus der Lage der Untersuchungshaftanstalt im Territorium für die Gewährleistung der äußeren Sicherheit ergeben Möglichkeiten der Informationsgevvinnung über die Untersuchungshaftanstalt durch imperialistische Geheimdienste Gefahren, die sich aus den Besonderheiten der Aufgabenstellung beim Vollzug der Untersuchungshaft ergeben. Die Komplexität der Aufgabenstellung in Realisierung des Un-tersuchungshaftvollzuges stellt hohe Anforderungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und während des gesamten Vollzuges der Untersuchungshaft im HfS durch die praktische Umsetzung des Dargelegten geleistet werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X