Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 420

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 420 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 420); Psychologie 420 Wahrnehmung sind sie nachweisbar: Die Gerichtetheit des Wahrnehmens beeinflußt, was aufgenommen, was unterdrückt wird. Man spricht vom Filterprinzip der selektiven Aufmerksamkeit. Die hohe Anspannung in unsicheren Situationen verschärft die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane, erhöht ihre Aufnahmekapazität. Die in solchen Zuständen hoher innerer Aktivierung auf genommenen Sinneseindrücke werden schnell behalten und haften länger im Gedächtnis. Umgekehrt senken Ermüdung und Entspannung die Aufnahmefähigkeit und Entscheidungssicherheit bei Erkennungsprozessen. Die Tatsache, daß kognitive und vitale Aktivitäten durch die Motivation verbunden sind, findet ihren materiellen Ausdruck in der Wechselwirkung zwischen der Jätigkeit der Hirnrinde und tiefliegenden Hirnregionen, deren Aktivität z. B. mit Primärbedürfnissen verbunden ist. Im Rahmen der Psychophysiologie wurden Methoden entwickelt, z. В. das EEG, die Hautwiderstandsmessung oder die Beobachtung der Pupillenbewegung, die geeignet sind, diese Zusammenhänge und die wechselseitigen Abhängigkeiten zu messen. So gelang es, den Wachheitsgrad eines Menschen objektiv zu bestimmen und seinen Einfluß auf Beobachtungssicherheit und Zuverlässigkeit zu ermitteln. Auch die Schlaftiefe kann mit psychophysiologischen Methoden gemessen werden. Phasen des Träumens sind zeitlich und räumlich lokalisierbar. An der Regulierung dieser Vorgänge sind relativ tiefliegende Regionen des Zwischenhirns wesentlich beteiligt. Es ist aber ebenso bekannt wenn auch erst teilweise psychophysiologisch meßbar daß diese Regulationen in starkem Maße durch Bewußtseinsprozesse, d. h. durch Prozesse in der Hirnrinde, beeinflußbar sind. Die reaktive, bewußte Anspannung gegenüber Ermüdungs- oder Drogenwirkungen ist ein einfaches Beispiel dafür. Wesentlich komplizierter werden diese Zusammenhänge, wenn man die sehr wesentliche inhaltliche Seite der Motivbildung ins Auge faßt. Sie liegt vor allem in der sozialen Einbettung der menschlichen Tätigkeit begründet. Sozialbedingte Leistungsnormen (in der Anspruchsniveaubildung als Leistungsmotiv verinnerlicht), Bedürfnisse für kollektive sozialistische Hilfe oder die Arbeit als echtes Lebensbedürfnis erweisen die Rolle äußerer, historisch-gesellschaftlicher Bedingungen als wesentliche, motivbildende Komponente menschlicher Verhaltensentscheidungen. In ihnen findet der Reifegrad einer Persönlichkeitsentwicklung seinen Niederschlag. Einen historisch und qualitativ gesehen hohen Ausdruck findet er in der Kollektivität von Entscheidung und gesellschaftlicher Verantwortung, von Kritik und Selbstkritik. Sie werden zu Wesensmerkmalen sozialistischer Persönlichkeiten, deren breite Entwicklung auf der Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, auf der Überwindung des Grundwiderspruchs der kapitalistischen Gesellschaft beruht. Die spezifisch soziale Determination dieser psychischen Prozesse, ihre Abhängigkeit von gesellschaftlichen, sozialen und kollektiven Normen und deren prägende Wirkungen zu untersuchen sowie verallgemeinert zu formulieren, ist eine der Hauptaufgaben der Sozial-P. Auf Grund der damit deutlich werdenden Rolle sozialer Komponenten für die Persönlichkeitsentwicklung, aber auch vor dem Hintergründe dieser speziellen Einflüsse sozialer Determination auf psychische Einzelphänomene, vor allem dabei wieder auf die Motiviertheit des Verhaltens, gehört die Sozial-P. zu den Grundlagendisziplinen der Psychologie. Auch von hier aus erwachsen der P. neue, praktische Wirkungsmöglichkeiten. Ein zukunftsträchtiges Anwendungsgebiet der Sozial-P. liegt in der Analyse sozialer Bedingungen der Leitung und Leistung sozialistischer Kollektive und deren Wirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung. Kognitive und motivationale Prozesse, die beiden Grundrichtungen der Allgemeinen P., können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. In ihren Entwicklungen wie in ihren Ergebnissen ist die Allgemeine P mit drei weiteren Grundlagendisziplinen der P. aufs engste verbunden: mit der Entwicklungs-P., der Psychodiagnostik und der P. der Persönlichkeit4 Die allgemeine lntwicklungs-P. geht aus voit den grundlegenden Prinzipien der Stabilität und der Entwicklung offener biologischer Systeme. Die für den Menschen spezifischen Entwicklungsgesetze werden im Rahmen der speziellen Entwicklungs-P. und dabei besonders von der Kinder- und Jugend-P. bearbeitet. Zahlreiche und zumeist ausgedehnte Längsschnittuntersuchungen oder -erhebungen geben Einblick in die Herausbildung der Sprache und des Denkens beim Kinde und Jugendlichen, in die Entwicklung des Entscheidungs- und des sozialen Verhaltens oder in die der Fähigkeiten zu künstlerischer Gestaltung. Zusätzlich hat eine ebenso unübersehbare Zahl von Einzelstudien über Zwillingsentwicklungen, über die Entfaltung spezieller, z. B. musischer Begabungen sowie über den Einfluß des Wechsels des Sprachmilieus in verschiedenen Altersstufen auf die Formung der erwachsenen Persönlichkeit das wahrscheinlich für die ganze P. umfangreichste Daten- und Faktenmaterial ergeben. Allerdings hängt dessen wissenschaftliche Tragfähigkeit von der methodologisch-methodischen Basis der Untersucher ab. So sind die zahlreichen psychoanalytischen Entwicklungsstudien nur von geringem Wert für das Verständnis der realen psychophysischen Entwicklungsprozesse und der sie tragenden Bedingungen. Eng mit Fragen der Entwicklungs-P. ist die psychologische Diagnostik, kurz Psychodiagnostik ger nannt, verbunden. Ihr wesentlicher Gegenstand besteht in der Analyse der Variationsbreite interindi-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Leiter der Hauptabteilung seine Stellvertreter und die Leiter der Abteilungen in den Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit haben Weisungsrecht im Rahmen der ihnen in der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiigten Organen verantwortlich. Der Leiter der Abteilung der ist in Durchsetzung der Führungs- und Leitungstätigkeit verantwortlich für die - schöpferische Auswertung und Anwendung der Beschlüsse und Dokumente von Parteiund Staatsführung, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, zur Verbesserung der wissenschaftlichen Leitungstätigkeit und der Erhöhung der Sicherheit der Dienstobjekte des Untersuchungshaftvollzuges im Ministerium für Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Rahmenkollektivvertrag für Zivilbeschäftigte Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Operative Führungsdokumente der Hauptabteilungen und Bezirks-verwaltungen Verwaltungen Planorientierung für das Planjahr der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung abzustimmen. Die weiteren Termine für Besuche von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und gesellschaftlichen Kräften sind grundsätzlich von den zuständigen Untersuchungsführern, nach vorheriger Abstimmung mit dem Leiter der Hauptabteilung über die Übernahme dieser Strafgefangenen in die betreffenden Abteilungen zu entscheiden. Liegen Gründe für eine Unterbrechung des Vollzuges der Freiheitsstrafe an Strafgefangenen auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der Abteilungen. noch kon. tIj tinuierlicherNfgeeigaete Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung feindlich. negativer Aktivitäten. Verhärtet und sur unbedingten Gewährleistung der So ion.

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