Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 294

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 294 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 294); Kooperation 294 Kooperation: „Die Form der Arbeit vieler, die in demselben Produktionsprozeß oder in verschiedenen, aber zusammenhängenden Produktionsprozessen, planmäßig neben- und miteinander arbeiten, heißt Kooperation“ (MARX). Diese Marxsche Definition bestimmt K. eindeutig als eine Kategorie der Ökonomie, mit deren Hilfe das jeweils formationsbestimmte, d. h. von den Produktionsverhältnissen abhängige, funktionsteilige Zusammenwirken mehrerer Individuen innerhalb eines Produktionsprozesses und darüber hinaus auch das Zusammenwirken von Individuengruppen und Institutionen in einem gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsprozeß bezeichnet wird, als dessen Ertrag ein Leistungs- und Produktionszuwachs gegenüber der isolierten Arbeit herauskommt. Die dialektisch-materialistische Sozialpsychologie betrachtet diese Kategorie als einen vör-psychologischen Begriff und als Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Analyse von Prozessen der sozialen und interindividuellen Wechselwirkung. Nach HIEBSCH und VORWERG drücken sich im Sachverhalt eines konkreten Kooperationsprozesses, der in Form funktionsteiliger Abstimmung individueller Aktivitäten auf ein gemeinsames Ziel hin vor sich geht, zwei Wesenseigenschaften des Menschen in ihrer elementarsten Weise aus: a) der gesellschaftliche Charakter des menschlichen Wesens, und b) die Arbeit als die wesentlichste Lebenstätigkeit der Menschen. Die Transformation des ökonomischen Begriffs der K. in die Terminologie der Psychologie und dessen fachspezifische Generalisierung führt zum Begriff der sozialen Wechselwirkung, der gleichzeitig eine Transformation des noch allgemeineren Begriffes der Wechselwirkung in der materialistischen Dialektik ist. Darunter wird das wechselseitige Aufeinanderwirken mindestens zweier Individuen während irgendeines beliebigen Aktes einer Lebenstätigkeit, der innerhalb eines gemeinsamen raumzeitlichen Bezugssystems stattfindet, begriffen. Wird dieses unter dem Aspekt des äußerlich sichtbaren Verhaltens betrachtet, so erscheint dieser Prozeß als Interaktion, untersucht man ihn unter dem Aspekt des Informationsaustausches, so heißt er soziale Kommunikation. Der konkrete Vorgang der K. führt, wie das die Politische Ökonomie ausweist, zu einem Leistungsvorteil der Gruppe: Die kollektive Kraftpotenz ist mehr als die einfache Summe der individuellen Kraftpotenzen. Wie die experimentelle Sozialpsychologie ausweist, gilt dies nicht nur für physische, sondern auch für geistige Kräfte. Der Leistungsvorteil ist im wesentlichen den in der Gruppe möglichen Prozessen des Fehlerausgleichs, des Kräfteausgleichs und der Kräftesummation zuzusprechen. Daneben wirkt in der Gruppensituation noch der Faktor des Wetteifers, also der Erhöhung der individuellen Einsatzbereitschaft. Die Erzielung des Leistungsvorteils der Gruppe bzw. des Kollektivs setzt geregeltes und geordnetes Zusammenwirken der Individuen voraus, also die Koordinierung der individuellen Kräfte und Informationen in Raum und Zeit. Deshalb entsteht in Kooperationssituationen bewußt oder spontan das Bedürfnis nach gegenseitiger Regelung des Verhaltens, das sich in der Gruppenfunktion der Führung oder Leitung als Koordinationsinstanz ausdrückt. kooperative Psychotherapie: Behandlung durch Übung von Tätigkeiten, die nur durch Zusammenarbeit mit anderen Personen zum Erfolg führen; geeignet für Patienten, die infolge Gehemmtheit arm an sozialen Beziehungen sind oder durch psychotische und andere Erkrankungen an Kontaktfähigkeit verloren haben. Die Wirkung hängt vom Erleben selbst, weniger von dessen Verbalisierung ab. Koordination: in der Sozialpsychologie das Kombinieren der Objekte, Akte und Informationen in der Kooperation. Für das Zusammenwirken der Einzelkräfte im arbeitsteiligen Prozeß ist die K. unabdingbare Notwendigkeit. Dabei kann man unterscheiden zwischen räumlicher und zeitlicher K. Bei der räumlichen K. gleichartiger Tätigkeiten kommt es zu einer einfachen Kräftevergrößerung, allerdings nicht nur zur Summation, da sich durch die Konzentration auf ein Objekt die Einzelkräfte zu einer größeren Gesamtkraft kombinieren. Im Falle der zeitlichen K. gleichartiger ArbeitsVerrichtungen handelt es sich dagegen um eine kompliziertere Kräfte Vergrößerung. Es werden die möglichen Vorteile und Mängel, d. h. die Qualität der Einzelkräfte berücksichtigt. Die K. der gleichzeitig eingesetzten Kräfte kompensiert ihre Fehler, vergrößert ihre Vorzüge und führt so zu einer größeren Gesamtkraft. Bei der K. unterschiedlicher Kräfte in Raum und Zeit handelt es sich um einen Leistungszuwachs durch Ordnung, d. h. durch geplante Anordnung der Einzelkräfte unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Qualität. In der Kooperation entwickelt sich für diese Kombinationsleistungen eine Instanz, die K.sinstanz oder Î Führungsfunktion. Bedeutsam in der Sozialpsychologie sind die K.smittel oder die Î Kommunikation und die K.sfolgen oder Î Gruppenstruktur. Koordination, sensomotorische j Bewegungskoordination. Koordinationsinstanz Î Führungsfunktion, j Kooperation. Körperpflege Komfortverhalten. Korrekturprinzip Î Psychophysik. Korsakow-Syndrom f Gedächtnisstörungen, f Psychosyndrom. Kortex Î Nervensystem, f Hirnentwicklung. Kortikalisierung j Hirnentwicklung, kortiko-viszeral: von BYKOW geprägte, auf der Lehre PAWLOWs von der höheren Nerventätigkeit basierende Bezeichnung der psychonervalen Regulationsbeziehungen zwischen Großhirnrinde;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Anforderungen an die Auswahl,den Einsatz und die Zusammenarbeit Won und mit Sachverständigen zur von mit hohem Beweiswert bei defWcparbeitüng von Verbrechen gegen die Volkswirtschaft der und anderer sozialistischer Staaten begangen werden. Die greift die politischen und ökonomischen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung sowie deren Landesverteidigung Gegenstand der Diversionsverbrechen sind für die Entwicklung der Volkswirtschaft der in den Jahren bis Dietz Verlag Berlin Auflage Entschließung des Parteitages der Partei zum Bericht des Zentralkomitee Dokumente des Parteitages der Partei am Mielke, Kompromissloser Kampf gegen die Feinde des Friedens und des Sozialismus. Zum Jahrestag Staatssicherheit der Neues Deutschland. Axen, Aus dem Bericht des Politbüros an das der Tagung des der Partei , Dietz Verlag Berlin Über die Aufgaben der Partei bei der Vorbereitung des Parteitages, Referat auf der Beratung das der mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Sachverständigen unter sicherheitspolitischen Erfordernissen Klarheit über die Frage Wer ist wer? wurden in guter Qualität erfüllt. Zur Unterstützung cor politisch-operativen Aufklarungs- und Ab-wehrarbeit anderer Diensteinneiten Staatssicherheit wurden., üoer, Auskunftsersuchen zu Personen ozwsännen-hängen aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit Sie werden durch die konkret zu lösende operative Aufgabe, die dabei wirkenden Regimeverhältnisse und die einzusetzenden Mittel und Methoden bestimmt.

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