Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 217

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 217 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 217); 217 Gruppenstruktur Normen sind die übergreifenden Wertsysteme, wobei diese auch rückwirkend durch die G.en mit beeinflußt werden. Für das einzelne Kollektivmitglied ist die Norm eine Situations variable, die verhaltensde terminierend wirkt. Das Kollektiv erfüllt dabei eine Kon-trollfunktion, welche im gegebenen Fall zu positiven oder negativen Sanktionen greift. Sanktionen und G.en sind eng verflochten, wobei die Sanktion der Norm nachgeordnet ist (f Norm). Gruppenoptimierung: bewußte Einwirkung auf Prozesse der Gruppenentwicklung, der Kollektivbildung, um eine hohe Leistungsfähigkeit, einen Leistungsvorteil der Gruppe, mit effektiver Persönlichkeitsbildung im Sinne der sozialistischen Zielfunktion zu verbinden. Dabei sind folgende Bedingungen zu beachten bzw. beeinflußbar: a) Art und Komplexitätsgrad der Aufgabe; b) Größe der Gruppe; c) Kommunikations- und Informationsstruktur; d) Prestigestruktur; e) Wert- und Normensystem; f) Führungsverhalten. Sozialpsychologisch handelt es sich um die Bestgestaltung der beiden dialektisch miteinander verbundenen Tendenzen der Gruppenentwicklung ,, Kommunikations Verdichtung“ und ,,Kommunikationsauflösung“, die auf dem jeweiligen Entwicklungsniveau in einen produktiven Widerspruch gebracht werden müssen. Für Arbeitskollektive in sozialistischen Betrieben konnten metrisch erfaßbare Außenkriterien der Optimalitätsuntersuchung gefunden werden (politisch-erzieherische Kriterien; Kriterien des ökonomischen Nutzeffektes). Gruppensprache: ein Kategoriensystem, dessen sich die Mitglieder einer spezifischen Gruppe oder auch von verschiedenen Gruppen zum Zwecke der Verständigung bedienen und das im Falle der t Interiorisation auch die psychischen Prozesse der Persönlichkeit, z. B. die Wahrnehmung und das Denken, beeinflußt. Die G. bildet sich in der Genese der Gruppe und unterliegt unter Umständen auch häufigeren Veränderungen. Sie enthält einen speziellen Wortschatz, der sich von dem anderer Gruppen dadurch unterscheiden kann, daß er bevorzugte Wörter, Wortneuschöpfungen, die oftmals nur die Mitglieder dieser Gruppe verstehen, und Worttabus enthält. In seltenen Fällen enthält die G. auch grammatikalische Abweichungen. Gruppenstruktur: Menge der zwischen den Gruppenmitgliedern bestehenden Relationen. Diese Beziehungen sind eine Folge der kooperativen Tätigkeit. Sie sind letztlich eine Funktion der Produktionsweise und werden deshalb nicht nur durch die unmittelbare Gruppentätigkeit bestimmt, sondern durch historisch entstandene Prinzipien, die von der sozialen Umwelt vorgelebt werden. Die G. ist nicht gleichzusetzen mit dem soziologischen Begriff Sozial- oder Gesellschaftsstruktur, der die Gliederung einer Gesellschaftsformation nach Klassen und Schichten und die zwischen diesen bestehenden Beziehungen kennzeichnet. Ein Zusammenhang zwischen beiden Begriffen besteht dahingehend, daß sich die Gesetzmäßigkeiten der Sozialstruktur in den konkreten Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern widerspiegeln. Daraus folgt, daß die Qualität dieser konkreten Beziehungen nur dann wissenschaftlich untersucht werden kann, wenn ausreichende Kenntnisse über die Gesellschaftsstruktur und ihre Gesetzmäßigkeiten vorhanden sind. Abhängig von der konkreten Relation bestehen zwischen nur einigen oder zwischen allen Gruppenmitgliedern Beziehungen. Bedeutet z. B. die Relation Ri Anweisung geben, dann besteht Ri nur zwischen einigen Mitgliedern in einseitiger Richtung. Die Struktur läßt sich mittels Graphen gut darstellen. Bedeutet R2 dagegen kommunikative Beziehungen hersteilen, d. h. eine Kommunikationsstruktur, oder R3 Einstellung zum Kooperationspartner, d. h. eine Bewertungsstruktur, dann bestehen zwischen allen Gruppenmitgliedern verschiedene Relationen. Graphen können diese Strukturen nur homomorph abbilden. Soziometrisch erfaßte Strukturen beinhalten nur die stärksten Beziehungen. Wesentliche Strukturen sind symmetrisch. Besteht zwischen den Gruppenmitgliedern i und j eine Relation jR(i, j), dann gilt auch die konverse Relation R(j, i), und für die gesamte Gruppe gilt: V (i) V (j) [R (i, j) R (J, /)]. Diese Strukturen sind nicht durch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Beziehungen gekennzeichnet, sondern durch die unterschiedliche Stärke der Beziehungen zwischen allen Gruppenmitgliedern. Für die Graphendarstellung ist es dann notwendig, die Kanten entsprechend der Beziehungsstärke zu bewerten. Auf diese Weise läßt sich aber die Struktur nur bezüglich eines bestimmten Kriteriums darstellen. Bekanntlich bilden aber Gruppen hinsichtlich unterschiedlicher Aufgaben, die sie zu bewältigen haben, auch unterschiedliche Strukturen aus. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um völlig verschiedene, sondern um differenzierte Strukturen, die, abhängig vom Strukturkriterium und vom Entwicklungsstand der Gruppen, mehr oder weniger miteinander korrelieren. Die Struktur läßt sich deshalb auch als ein geordnetes n-Tupel definieren. Damit könnte eine mathematische Auswertung einer ersten, einer zweiten usw. Relation vorgenommen werden. Im Graphenschema ließen sich die Kanten durch Vektoren bewerten. Die Anzahl der Elemente des Vektors entspräche der Anzahl der Aufgabentypen, die unterschiedliche Strukturen determinieren. Der gegenwärtige Entwicklungsstand der f Soziometrie erlaubt aber nur die Erfassung einfacher zweistelliger Relationen. Regeln zur sinnvollen Verknüpfung mehrerer Relationen wurden noch nicht entwickelt, weshalb man z. Z. immer noch auf stark vereinfachte Abbilder zurückgreift, f Gruppenentropie, Î Rangstruktur.;
Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 217 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 217) Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 217 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 217)

Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit aus dem Oahre durch dienstliche Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung , die Änderung zur Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvollzugsordnung - vom Streit. Der Minister für. Der Minister des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft. Zur Durchführung der UnrSÜchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Die Ordnung über den Vollzug der Untersuchungshaft in der Abteilung der üben, der Bezirksstaatsanwalt und der von ihm bestätigte zuständige aufsichtsführende Staatsanwalt aus. Der aufsichtsführende Staatsanwalt hat das Recht, in Begleitung des Leiters der Abteilung der Staatssicherheit , der Orientierungen und Hinreise der Abteilung des. Staatssicherheit Berlin, der- Beschlüsse und Orientierungen der Partei -Kreis - leitung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Oustiz-organen. Die strikte Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlich ;eit in der Untersuchungstätigkeit im allgemeinen und im Beweisführuncsprozeß sowie bei der Realisierunn jeder Klotz.

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