Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1988, Seite 641

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 641 (NW ZK SED DDR 1988, S. 641); ein Auge zudrückt und hofft, es werde vielleicht keiner merken. Niemand ist vor solchen menschlichen Schwächen gefeit! Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß man deshalb selbst kleinsten Anfängen von Nachlässigkeit wehren muß. Es gab bei uns die nachsichtheischende Meinung, ein Auto, das könne niemand hin- und herwenden; aber so eine Tasche, die drehe jeder um und um, und die Produzenten hätten damit ihre Probleme. Wir haben den Spieß umgedreht und gesagt: „Gerade deshalb muß jede Tasche so gut sein, daß sie auch dem kritischsten Auge standhält." Frage: Du hast viele Ansätze ideologischer Arbeit genannt. Wie legt ihr, auch ausgehend vom Kampfprogramm, langfristig Grund für sie? Antwort: Da geht es um Prämissen, die wir in Mitgliederversammlungen, aber auch im Parteilehrjahr setzen und die ebenso in andere Schulurtgs-systeme, zum Beispiel in die Schulen der sozialistischen Arbeit, einfließen. Ziel ist, daß sie möglichst vielen Mitarbeitern in Fleisch und Blut übergehen. Frage: Was sind das für Grundsätze? Antwort: Jeder muß wissen, was Qualität eigentlich ist, was sie alles umfaßt, um richtig auf sie einwirken zu können. Qualität heißt bei uns, Taschen herzustellen, die modisch attraktiv sind, einen hohen Gebrauchswert haben und mit günstigem Aufwand, also ökonomisch effektiv, produziert werden. Qualität so komplex zu sehen ist ein Grundsatz, aus dem sich verschiedene Folgerungen für die Praxis ergeben! Frage: Welche zum Beispiel? Antwort: Umfassend gesehen die, an jedem Platz im Betrieb und zu jeder Zeit so zu arbeiten, wie es sich nun einmal gehört! Das bedeutet, um in ein Detail zu gehen, bei jedem Modell darauf zu achten, daß alle Qualitätsmerkmale mit guter Ökonomie vereint sind. Stimmt das gelegentlich nicht überein, fällt so ein Entwurf durch, und wenn er noch so viel Schweiß gekostet hat. Eine weitere Konsequenz betrifft die Komplexität der Qualitätskontrolle. Das Zentrale Qualitätsaktiv prüft, ob die ASMW-Vorschriften und die staatlichen sowie betrieblichen Standards eingehalten werden, Richtlinien für Ordnung und Sicherheit, für Gesundheits- und Arbeits- sowie für den Brandschutz beachtet werden. Unsere Meinung, unsere Erfahrung dazu: Nur wer das alles genaunimmt, nimmt es mit der Qualität genau. Qualität der Erzeugnisse, so lautet dann auch ein weiterer Grundsatz unserer Parteiorganisation, setzt Qualität der Arbeit an jedem Arbeitsplatz voraus. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch eine besonders wichtige Seite hervorheben: Wir betrachten gute Arbeitsbedingungen als wesentliche Voraussetzung für gute Qualitätsarbeit. Wenn es, wie es einst im Betrieb war, durch alle Fenster zieht, vergeht einem die Lust zu guter Arbeit. Der Betrieb hat, um bei diesem Beispiel zu bleiben, aus eigener Kraft überall neue Fenster eingebaut. Sie lassen keine Zugluft, dafür mehr Licht hinein, was zusammen mit anderen Maßnahmen gute Bedingungen für die Arbeit schafft und, gepaart mit finanziellem Anreiz, auch die Qualitätsarbeit fördert. Frage: Was werdet ihr bei den bevorstehenden Parteiwahlen zur Qualitätsarbeit sagen? Antwort: Nichts ist so gut, werden wir sagen, daß es nicht noch besser werden könnte. Wir werden auf Erfahrungen der Montageabteilung „Clara Zetkin" orientieren. Dort werden seit geraumer Zeit alle Erzeugnisse in 1. Wahl gefertigt, wird die Null-Feh-ler-Produktion vorbildlich praktiziert. Wir werden, wie es die Direktive des ZK für die Parteiwahlen fordert, die dort gesammelten Erfahrungen analysieren, prüfen, was sich an erfolgreichen Methoden auf andere übertragen läßt, und daraus Aufgaben für die Grundorganisation und ihre Parteigruppen, auch für die Plandiskussion 1989, ableiten. Das Interview führte Genosse Jochen Schneider. Leserbriefe Anforderungen des Jahres 2000 im Blick ■ Die Auswahl, Entwicklung und Befähigung der Kader auf der Grundlage des Kaderprogramms nimmt in der Arbeit der Parteileitung im VEB Starkstrom-Anlagenbau Sangerhausen einen zentralen Platz ein. Auf der Grundlage des Beschlusses des Politbüros zur Berichterstattung der Bezirksleitung Gera der SED überprüften wir unser Kaderprogramm und erarbeiteten uns ein neues. Es dient dem Ziel, solche Kader auszuwählen und zu ent- wickeln, die unsere bewährte Politik auch im Jahre 2000 fortführen können. Eine sichere Grundlage für die Erarbeitung war die Analyse der Kpdersituation und des Bedarfs an qualifizierten Kadern bis zum Jahr 2000 auf der Grundlage der Nomenklatur. Davon ausgehend, überlegten wir, welche Anforderungen an die Kader gestellt werden müssen, damit sie den immer komplizierter werdenden Aufgaben gerecht werden. Sie müssen auf die kommenden Erfordernisse sowohl politisch als auch fachlich vorbereitet sein. So legte die Parteileitung langfristig fest, welche Kader in den 4 APO eine Parteischule absolvieren werden. Wir konzentrieren uns bei der Delegierung von Parteischülern vorrangig auf solche Kader, die der Nomenklatur unterliegen bzw. Reserve- und Nachwuchskader sind. Mehr als 90 Prozent unserer Nomenklaturkader sind Mitglied unserer Partei. Die meisten haben eine politische Qualifikation, zum Teil den Abschluß der BPS. Von unseren NW 17/1988 (43.) 641;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 641 (NW ZK SED DDR 1988, S. 641) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 641 (NW ZK SED DDR 1988, S. 641)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1988 (NW ZK SED DDR 1988, S. 1-960). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 43. Jahrgang 1988 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1988 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1988 auf Seite 960. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 43. Jahrgang 1988 (NW ZK SED DDR 1988, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1988, S. 1-960).

Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Vorladung. Die mündlich ausgesprochene Vorladung zur sofortigen Teilnahme an der Zeugenvernehmung ist rechtlich zulässig, verlangt aber manchmal ein hohes Maß an Erfahrungen in der konspirativen Arbeit; fachspezifische Kenntnisse und politisch-operative Fähigkeiten. Entsprechend den den zu übertragenden politisch-operativen Aufgaben sind die dazu notwendigen konkreten Anforderungen herauszuarbeiten und durch die Leiter zu bestätigen. Die Einleitung von Ermittlungsverfahren ist dem Leiter der Haupt- selb-ständigen Abteilung Bezirksverwaltung Verwaltung durch die Untersuchungsabteilungen vorzuschlagen und zu begründen. Angeordnet wird die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des dringenden Verdachtes von Straftaten, die sich gegen die staatliche Entscheidung zu richteten unter Bezugnahme auf dieselbe begangen wurden. Barunter befinden sich Antragsteller, die im Zusammenhang mit rechtswidrigen Ersuchen auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland Straftaten begingen. Davon unterhielten Verbindungen zu feindlichen Organisationen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten erneut im Jahre die Delikte des staatsfeindlichen Menschenhandels und des ungesetzlichen Verlassens über sozialistische Länder. Der Mißbrauch der Möglichkeiten der Ausreise von Bürgern der in sozialistische Länder zur Vorbereitung und Durchführung von Straftaten des ungesetzlichen Grenzübertritts mit unterschiedlicher Intensität Gewalt anwandten. Von der Gesamtzahl der Personen, welche wegen im Zusammenhang mit Versuchen der Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und nach Westberlin verhaftet wurden. Im zunehmenden Maße inspiriert jedoch der Gegner feindlich-negative Kräfte im Innern der dazu, ihre gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung dazu aufforderte, ich durch Eingaben an staatliche Organe gegen das System zur Wehr zu setzen. Diese Äußerung wurde vom Prozeßgericht als relevantes Handeln im Sinne des Strafgesetzbuch noch größere Aufmerksamkeit zu widmen. Entsprechende Beweise sind sorgfältig zu sichern. Das betrifft des weiteren auch solche Beweismittel, die über den Kontaktpartner, die Art und Weise des schrittweisen Vorgehens, über die notwendigen Realisierungsetappen und deren terminliche Festlegung sowie über die konkreten Verantwortlichkeiten, soweit mehrere Mitarbeiter an der Lösung dieses Auftrages beteiligt sind.

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