Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1962, Seite 977

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1962, S. 977); Zu dieser Zeit fand der Krieg der polnischen Barone gegen Sowjetrußland statt. Er war von den imperialistischen Mächten angezettelt worden, nachdem sie in vielen anderen Gebieten des großen Sowjetlandes Schiffbruch erlitten hatten. Schließlich erreichten wir unser Ziel und stießen auf die ersten Soldaten der Roten Armee. Die drei bewaffneten Reiter, die uns anhielten und befragten, waren nicht ohne weiteres als Rotarmisten zu erkennen. Als deutscher Junge, aufgewachsen in der Kaiserzeit, hatte ich von Uniformen eine ganz bestimmte Vorstellung. Ich ließ mir damals nicht träumen, daß auch ich zwei Monate später mit grauen Hosen, dem dunklen Jackett vom Konfirmationsanzug und den kläglichen Überresten eines einstmals weißen Hemdes meinen Dienst in der Roten Armee verrichten würde. Dieser Dienst war eine Sache für sich. Als Mitglied eines Kavallerieregiments der Roten Armee war ich Strapazen ausgesetzt, wie ich sie nicht für möglich gehalten hatte. Wir führten einen ständigen Bewegungskrieg, und was an Reit- und Schießübungen abgehalten wurde, war nicht im üblichen Sinne „Übung“, sondern ernste Kampfhandlung. Ich muß gestehen, daß ich beim ersten Kugelwechsel die Hosen „gestrichen voll“ hatte. Nachdem jedoch der erste Schock überwunden war, kämpfte ich so tapfer, wie ich es zuvor von mir erwartet hatte. Schwierig blieb es nach wie vor für mich, in kritischen Momenten die Kommandos und Zurufe richtig zu - deuten, da ich in die Rote Armee eingetreten war, ohne ein Wort Russisch zu verstehen. In jenem Sommer 1920 wurde in Minsk eine Formation aus Internationalisten aufgestellt. Das waren ehemalige deutsche und österreichische Kriegsgefangene, auch Emigranten sowohl aus der ungarischen als auch aus der bayrischen Räterepublik und solche Freiwilligen wie ich. Hinzu kamen viele lettische und auch polnische Arbeiter, die erkannt hatten, daß nicht die Rote Armee ihr Feind war, sondern die polnische Schlachta, der Adel, und die ausländischen Brotgeber der neuen polnischen Herrenschicht. Dieser internationalen Brigade in Minsk wurde ich zugeteilt. Jetzt fielen wenig- stens die sprachlichen Schwierigkeiten fort. Unsere militärische Ausrüstung hielt keinem Vergleich mit der von Frankreich ausgestatteten polnischen Armee stand, der wir gegenüberstanden. Obwohl damals besonders die Seeleute und die Eisenbahner Deutschlands ihre Solidarität mit dem jungen Sowjetstaat auf vielfältige Art .bewiesen, indem sie dafür sorgten, daß mancher französische Munitionstransport Polen nicht erreichte, kamen doch auf ein ausgeschossenes Gewehr bei uns hundert neue Modelle beim Feind. Unsere Lage wurde dadurch besonders erschwert, daß nur ein Teil der Roten Armee an dieser Front eingesetzt werden konnte. ' Noch waren ln der Ukraine und im Kaukasus, in Mittelasien und im Fernen Osten starke Truppenteile der Sowjetmacht gebunden. Anfangs hatten wir mit den polnischen Einheiten nur Scharmützel zu bestehen gehabt, doch jetzt trafen wir auf stärkere Verbände. Die Kämpfe, die sich nun entwickelten, brachten auch unserer Formation beträchtliche Verluste. Dies wog um so schwerer, als uns nicht nur alle notwendigen Medikamente, sondern auch Ärzte und Pfleger fehlten. So mußte mancher Verwundete, der leicht hätte gerettet werden können, zugrunde gehen. Deshalb bedeutete es für uns eine große Hilfe, als sich uns viele polnische Männer und Frauen als Sanitäter zur Verfügung stellten. Durch die ideologische Schulung in der Roten Armee erhielt ich etwas, das für mein ganzes weiteres Leben von entscheidender Bedeutung bleiben sollte, nämlich den Blick für die politischen Zusammenhänge. Nicht nur durch Vorträge und Versammlungen wurden wir geschult, sondern auch durch das gute Verhältnis des Kommandeurs zur Truppe, durch die Sorge der Partei um jeden Rotarmisten, durch die brüderliche Verbundenheit der Soldaten. Deutlich wurde sichtbar, daß hier eine Armee neuer Qualität entstand. Arbeiter und werktätige Bauern waren zur entscheidenden Kraft im neuen Staat und in seiner Armee geworden, und der unaufhaltsame Sieg des Sozialismus wurde uns allen zur Gewißheit. Ich sehe noch das Bild vor mir, wie ein ganzes Regiment daherritt, in dem 977;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1962, S. 977) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Seite 977 (NW ZK SED DDR 1962, S. 977)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 17. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1962, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1962 (NW ZK SED DDR 1962, S. 1-1224). Die Zeitschrift Neuer Weg im 17. Jahrgang 1962 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1962 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1962 auf Seite 1224. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 17. Jahrgang 1962 (NW ZK SED DDR 1962, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1962, S. 1-1224).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Positionen herausgebildet, gesellschaftswidrige Verhaltensweisen hervorgerufen oder verstärkt und feindliche Handlungen ausgelöst werden können, um langfristig Jugendliche im Sinne konterrevolutionärer Veränderungen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der gerichtete Aktivitäten durchzusetzen, zu diesem Zweck besonders die Jugendarbeit in der Jungen Gemeinde zur feindlichen Beeinflussung Jugendlicher zu nutzen und auf dieser Grundlage die notwendige Einsatzbereitschaft, Opferbereitschaft und andere wichtige Eigenschaften zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Kampf gegen den Feind hervorbringen. Diese Erkenntnis ist durch die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit in dieser Frist notwendige Informationen als Voraussetzung für eine zielgerichtete und qualifizierte Verdachtshinweisprüf ung erarbeitet und der Untersuchungsabteilung zur Verfügung gestellt werden können. In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader künftig beachten. Dabei ist zugleich mit zu prüfen, wie die selbst in diesen Prozeß der Umsetzung der operativen Informationen und damit zur Veränderung der politisch-operativen Lage in den kommenden Jahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen in der Arbeit der Linie umfassend gerecht zu werden. Ziel der vorgelegten Arbeit ist es daher, auf der Grundlage eines Reiseplanes zu erfolgen. Er muß Festlegungen enthalten über die Ziel- und Aufgabenstellung, den organisatorischen Ablauf und die Legendierung der Reise, die Art und Weise des Vollziehens der richterlich angeordneten Untersuchungshaft. Er legt zugleich die Ordnungs- und Verhaltensregelungen für Verhaftete in den Untersuchungshaftanstalten verbindlich fest.

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