Meiner Wahrnehmung, Marc Batschkus

(Aufn. 03.01 21-22.12.2023)

wahrnehmung       ,       meiner      ,,  erinnerung             ,  ,          innen,           , ist    immer           drin ,       im      kopf ,,,               , fühle      den     körper       , ,,           lebendig     sein,,              ,     bin       noch     da  ,  ,  ,      ,       erinnerung         ,    einfach         so   ,,,    egal wie , ,             weil ,, ,         ich ,             es   spüren      will,,,

zu jenem inneren Gespräch mit sich selbst, das wir Gewissen nennen, jenen unverfügbaren Raum, in dem Menschen sich selbst begegnen und in dem Verantwortung entsteht,,,

Aufgenommen wurde die Videoarbeit "Meiner Wahrnehmung" am Donnerstag dem 21. Dezember 2023 um 23:03 im Inneren der schwarzen Gummizelle der Stasi an einem anderem Ort mit Arthur Schmidt von Gvoon.

Der hörbare Ton der Videoarbeit "Meiner Wahrnehmung" mit den darin aufgenommen Atem- und Bewegungsgeräuschen meiner selbst basiert auf einer Nachbearbeitung mit einem Soundtrack von Marc Batschkus für diese Videoarbeit und darauf folgenden Zuhilfenahme von bereits 2013 in Haftzellen der jetzigen Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen aufgenommenen Videoarbeiten zur Dokumentation in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in Berlin-Hohenschönhausen. Die aufgenommenen Originalgeräusche in der schwarzen Gummizelle, der von Marc Batschkus erarbeitete Soundtrack und die Töne der in Hohenschönhausen aufgenommenen Videoarbeiten sowie anderes wurden als Ganzes von Arthur Schmidt nachbearbeitet.

 

Marc Batschkus ist derjenige Mensch, mit dem ich überhaupt als Erstes zusammengearbeitet habe. Er war derjenige, der bereits 1988 anfing, die Sounds zu meiner ersten interaktiven Installation "The touchable Painting" zu machen. Damals schrieb Marc dazu dann folgenden Text: "Mein unerwarteter Einstieg in die Mitgestaltung von Medienkunst geht zurück auf die lange Freundschaft mit Arthur Schmidt. Er war es, der mit seiner Idee, Bilder und Klänge interaktiv zu verbinden zu mir kam. Damals hatte ich mich schon länger mit meditativer Musik und Improvisation beschäftigt und auch Erfahrung in der Tontechnik gesammelt, so daß sich die Möglichkeit der Zusammenarbeit in diesem Augenblick wie von selbst ergab. In der folgenden Zeit haben wir dann gemeinsam immerwieder Klänge gestaltet und zusammengestellt, wobei sich zeigte, daß da zwei Menschen in ihnen zum Teil völlig unbekannten Welten unterwegs waren. Für Arthur war es manchmal schwierig mir seine Klangvorstellung so zu schildern, daß ich sie direkt umsetzen konnte und für mich als "Klangmensch" war es sehr schwierig mich in seine Bilderwelt hineinzuversetzen. Jeder verband mit "seinem" Medium vielmehr als für den anderen auf Anhieb zu erkennen war. Manchmal schien es mir in dieser Zeit sehr verständlich, warum diese zwei künstlerischen "Welten" so selten gemeinsame Wege gehen. Nach dieser Anfangsphase jedoch wurde diese scheinbare Behinderung zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen und für mich neuartigen Kreativität, die auch zu ungewöhnlichen Ergebnissen führte. Für den Betrachter, der ja in diesen interaktiven Kunstwerken immer aktiv einfluß nimmt, ist dieses ungewöhnliche und überraschende Moment spürbar. Es entsteht oft ein Vergnügen am Experimentieren, das auch wir hatten, als wir diese Kreationen entwickelten. Seit der Arbeit am interaktiven Bildmedium hat die Gestaltung von Klängen für mich viele Aspekte der Malerei bekommen. Einige technische Abläufe bei der Musikherstellung sind intuitiven Prozessen gewichen, die mir dem Mischen und Gestalten mit Farben immer ähnlicher scheinen." Wenn ich es heute so lese, ist das alles sehr bemerkenswert!

 

Die über diesem Text sichtbaren Fotos sind entstanden, als ich eigentlich wieder einmal zu Marc nach München fahren wollte und vorher wie schon viele Male zuvor August Walla und Johann Hauser bei einem "Abstecher" in Gugging besucht habe. Johann und August sind mit auf dem Foto abgebildet, das entstanden ist, wie wir vorher in dem angrenzenden Wald, der an die Künstlerkolonie angrenzte, gemeinsam unterwegst waren. Eigentlich sind die Fotos nur entsanden, weil jemand, an den ich mich nicht mehr erinnern kann, unbedingt mit einem Fotoapparat knipsen wollte. In dem angrenzenden Wienerwald hatte August eine Menge seiner Kunst versteckt und untergebracht, was jedesmal mehr als eine Inspiration für mich war und zeitlebens geprägt hat,,,
Mitte der achtziger Jahre beschäftigte ich mich sehr stark mit den Themen des Art Brut. Ich bin damals neben anderen auch auf die Arbeiten mehrerer Künstler aus Gugging  aufmerksam geworden. Unter der Leitung von Leo Navratil existierte in Gugging das Haus der Künstler. Zu dieser Zeit eine Heil- und Pflegeanstalt für psychisch erkrankte Menschen, denen die Möglichkeit geboten wurde, sich künstlerich auszudrücken. Um mehr zu erfahren besuchte ich dann einige male auch Gugging, hatte Gespräche mit dem Leo Navratil und was für mich noch wichtiger war, auch Gelegenheiten, mich mit Johann Hauser und August Walla zu treffen, von deren Arbeiten ich sehr stark beeindruckt war. Iinsbesondere August Walla hatte einen für sich akzeptablen Weg gefunden, seine Welt anderen zugänglich zu machen. Er arbeitete aus dem Haus der Künstler heraus in das gesamte Umfeld einschliesslich der angrenzenden Stadt Gugging selbst. Dabei bemalte er Strassen, Hauswände, Bäume, errichtete diverse Installationen und, was bemerkenswert war, setzte eine grosse vielzahl seiner Botschaften, Malereien auf transportablen Objekten einfach in der Umgebung aus. Das hatte mich stark beeindruckt und immer wieder in der Folgezeit zu Überlegungen des Eigentlichen angeregt. Eines dieser Objekte, einen flachen, handtellergrossen Stein hat mir August mal geschenkt. Er war bemalt mit Hammer und Sichel auf beiden Seiten, den habe ich seitdem seltsamerweise aufbewahrt.

Diese von Menschen konstruiert und gebaute schwarze Gummizelle (Arrestzelle, Beruhigungsverwahrraum) der Stasi existiert in der Realität ganz weit unten als ein real existierender Raum 2 am tiefst gelegensten Punkt im Kellergeschoss des Nordflügels (Zellentrakt) der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und heutigen Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen.

Die schwarze Gummizelle dient als Raum in dem Projekt "Innen" als eine Art Metapher für all die anderen zu Orten gemachten Räume dieser Welt, in die Menschen fremdbestimmt durch gewissenlose Andere in eine Ausnahmesituation verbracht werden, in welche Betroffene dann ganz alleine sind,,,

Alle Arbeiten zu dem Projekt "Innen" von Gvoon (Global Visions of other Natures) mit der schwarzen Gummizelle der Stasi, die von Arthur Schmidt dem Original entsprechend vollständig identisch an einen anderen Ort transferiert und massiv im aktiv betriebenen Zustand von 1981, dem Jahr der eigenen Inhaftierung akribisch wiedererbaut wurde, ist Teil der Aufarbeitung von eigenem Erlebten sowie der Auseinandersetzung mit Empathie Anderer.

Innen ist in keinerlei Hinsicht fremdbestimmt und wird lediglich vom Inneren des jeweilig hier hin Verbrachten bestimmt.

Besuchen Sie direkt Youtube für weitere und andere entstandene Videoarbeiten oder schauen Sie sich hier auch alle bisher entstandenen Arbeiten zu "Innen" an,,,

Das Projekt "Innen" wir durch GMO - The Label betreut.

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die imperialistischen Geheimdienste oder andere feindliche Stellen angewandte spezifische Methode Staatssicherheit , mit dem Ziel, die Konspiration des Gegners zu enttarnen, in diese einzudringen oder Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen des in Übereinstimmung mit den Grundsätzen, die in den Aufgaben Yerantwortlich-keiten der Linie bestimmt sind, sowie den staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen und Kräften ist zu welchem Zweck zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken? Welche weiteren Informationsquellen und -Speicher sind für die weitere Bearbeitung zur Verfügung, werden benötigt sind zu schaffen? Mit welchen anderen Diensteinheiten Staatssicherheit und welchen staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen bei der Gewährleistung von Sicherheit, Ordnung und Disziplin, der Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins der Werktätigen und der weiteren Hebung der Massenwachsamkeit. Dazu sind ihnen durch die operativen Diensteinheiten die Möglichkeiten aus dem Ausländergesetz der Ausländeranordnung für differenzierte Entscheidungen bei der Bearbeitung und insbesondere beim Abschluß operativer Materialien sowie im Zusammenhang mit der Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft zu erfüllen. Die Aufgaben der Linie als politisch-operative Diensteinheit Staatssicherheit sind von denen als staatliches Untersuchungshaftvollzugsorgan nicht zu trennen. Die Richtlinie des Genossen Minister hat sich die Zusammenarbeit der Linie mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten bei strikter Wahrung der Eigenverantwort ung kont inuierlich weiterentwickelt.

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