Kaspar Clemens, Ohne Titel

(Aufn. 04.03 09.04.2023)

,           raum    ,      ,           leere  ,    keine           bewegung,     ,            trotz    alledem,    es   ist           da,      ich     höre    es         ,     anderer      stimmen,         ,  gewirr         es    rauscht   ,          unten   ,,,    drin, ,,              das    gefühl ,    ,  ,  ,             am    boden,          in der wand,,,      ,    die   erinnerung,     überall  ,  muss           ,    , ohne        , pause        den ton          hören  ,   ,             wie        schatten   der     vergangenheit ,     immer wieder ,,,

zu jenem inneren Gespräch mit sich selbst, das wir Gewissen nennen, jenen unverfügbaren Raum, in dem Menschen sich selbst begegnen und in dem Verantwortung entsteht,,,

Der realisierte Soundtrack von Kaspar Clemens zu der Videoarbeit "Ohne Titel" hat einen direkten Bezug zum Inneren der leeren schwarzen Gummizelle der Stasi.

Aufgenommen wurde das Video zu "Ohne Titel" am Donnerstag in der Nacht des 9. April 2023 um 02:28 Uhr an einem anderen Ort von Gvoon mit Arthur Schmidt.

Kaspar Clemens habe ich eher durch einen Zufall kennengelernt. Er hatte bei mir wegen der Verwendung eines Fotos angefragt, das er für die Aussenansicht einer von ihm realisierten Langspielplatte verwenden wollte. Ein Bild, das ich mal in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in einem ehemaligen Verhörraum der Stasi gemacht hatte. Diese Anfrage wunderte mich schon sehr, da ich nicht davon ausgegangen bin, das sich überhaupt jemand diese Fotos anschaut, oder aber überhaupt dafür interessiert. Ich habe dann zeitgleich mir seine "Musik" angehört, die er mit referenziert hatte und festgetellt, das dort anscheinend jemand ist, der sich nahe mit dem Thema auseinandersetzt, woran ich selbst gerade arbeite, also auf der gleichen Wellenlänge ist. Nach etlichen Schreiben und Telefonaten folgte dann ein Treffen mit ihm zu einem angenehmen längerem Gespräch. Aber das wichtigste und Entscheidenste für mich war, die Art und Weise, wie er den Ton auffasst und der Ansatz von ihm, damit Bilder im Kopf auszulösen. Er hat zu mir mal am Telephon gesagt: manchmal muss ein Ton auch richtig weh tuen. Das hat mich seitdem bei meiner Arbeit an diesem Projekt begleitet, irgendwie auch den Mut gegeben, manchmal den Ton so zu akzeptieren, wie er gerade ist. Das hat mich auch an die Zusammenarbeit mit Holger Czukay und anderen erinnert, zumal er ja auch aus Köln kommt. Bei dem Treffen haben wir vereinbart, nachdem ich ihm von meinen Absichten dieses Projektes erzählt hatte, das ich ihm eine entstandene Videoarbeit geben würde, damit er dazu was mit seinem Verständnis macht. Ich muss dazu sagen, er war der Erste, den ich zu einer Zusammenarbeit in dieser Hinsicht überhaupt angesprochen habe. Zu dem Zeitpunkt bin ich noch davon ausgegangen, das ich hier nur alleine die grundsätzlichen Videoarbeiten machen kann. Sozusagen, ohne das jemand dabei ist, wenn ich experimentell alleine in dem Raum arbeite. Er hat dann auch einen Track zu dieser ihm bereitgestellten Videoarbeit geschickt. Einen hervoragenden Soundtrack, der all das umfasste, was ich so meine. Allerdings in der Zwischenzeit durch eine Videoarbeit von Jakob Gruhl habe ich dann festgestellt, das es doch für mich möglich ist, das jemand anderes selbst im Inneren der Zelle ist. Ich habe ihm das dann geschrieben und angefragt, ob er es sich das eventuell vorstellen kann, sich selbst zu einer Videoarbeit im Inneren der schwarzen Gummizelle zu befinden, um seinen realisierten Ton in diesem Video auch mit einem direkten Bezug zu benutzen. Er sagte sofort zu,,,

Eigentlich haben wir uns auch an dem Tag, bzw. für die Nacht vorgenommen, das er selbst was im Inneren der Zelle als Mensch mit seinem Verständnis zu seiner bereits realisierten Soundarbeit macht. Daraus, nachdem er sich selbst für mehr als eine Stunde in der Zelle befunden hat, ist dann, wie so oft im Leben etwas anderes, auch sinnvolleres entstanden. Denn, wir saßen nach der einen realisierten neuen Videoaufnahme noch lange zusammen und haben uns alles gemeinsam im Nachinein angeschaut, angehört und dabei viel gesprochen. Die neu entstandene Videoaufzeichnung war zumindest für mich, in der Intensität des zu Sehen und zu Hörenden mehr als überzeugend, etwas in seiner Art und Weise vollkommen anderes als beabsichtigt oder erwartet. Einfach sehr überzeugend.
Gemeinsam sind wir dann, weil auch für mich der bereits fertige Soundtrack in sich geschlossen und fertig war, und so wie er ist, darauf gekommen, das edieser Sound am besten mit dem Abbild eines leeren Raums, der leeren Zelle in der letzten Konsequenz inhaltlich zusammengeht. Der Soundtrack hat einfach alles, an dem, was eine solche leere Zelle auch in einem leeren Zustand ausstrahlt, ohne das sich ein Mensch darin befindet. So ist in grobem Zusammenhang diese Videoarbeit entstanden. Kaspar, das überraschte mich dann letztendlich vollkommen, hat während der Arbeiten unter anderem auch die "Vernehmungsprotokolle" von Jürgen Fuchs gelesen und zu dem von ihm realsierten Soundtrack dann folgendes mit seinen eigenen Worten geschrieben, "Die Zelle ist ein zentrales Symbol und Mittel autoritärer Herrschaftssysteme weltweit. Ihr Zweck ist die Unterdrückung, die Einschüchterung, die Demütigung, die Folter, die Angst, die Ohnmacht und die Beseitigung von Menschen, die die Weise, wie sie Leben möchten, aushandeln und zur Diskussion stellen wollen".

Weiter Informationen zu dieser Arbeit von Kaspar Clemens gibt es auf Bandcampp unter: https://pvnctvm.bandcamp.com/track/ohne-titel

Diese von Menschen konstruiert und gebaute schwarze Gummizelle (Arrestzelle, Beruhigungsverwahrraum) der Stasi existiert in der Realität ganz weit unten als ein real existierender Raum 2 am tiefst gelegensten Punkt im Kellergeschoss des Nordflügels (Zellentrakt) der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der heutigen Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen.

Der Raum, die schwarze Gummizelle dient in dem Projekt "Innen" als eine Art Metapher für all die anderen zu Orten gemachten Räume dieser Welt, in die Menschen fremdbestimmt durch gewissenlose Andere in eine nicht in Worte zu fassende Ausnahmesituation verbracht werden,,,

Alle Arbeiten zu dem Projekt "Innen" von Gvoon (Global Visions of other Natures) mit der schwarzen Gummizelle der Stasi, die von Arthur Schmidt dem Original entsprechend vollständig identisch an einen anderen Ort transferiert und massiv im aktiv betriebenen Zustand von 1981, dem Jahr der eigenen Inhaftierung akribisch wiedererbaut wurde, ist Teil der Aufarbeitung von eigenem Erlebten sowie der Auseinandersetzung mit Empathie Anderer.

Innen ist in keinerlei Hinsicht fremdbestimmt und wird lediglich vom Inneren des jeweilig hier hin Verbrachten bestimmt.

Das Projekt "Innen" wir durch GMO - The Label betreut.

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt. Im Interesse der konsequenten einheitlichen Verfahrensweise bei der Sicherung persönlicher Kontakte Verhafteter ist deshalb eine für alle Diensteinheiten der Linie und im Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deutschen Volkspolizei -und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? führten objektiv dazu, daß sich die Zahl der operativ notwendigen Ermittlungen in den letzten Jahren bedeutend erhöhte und gleichzeitig die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung in den Kreisdienststellen Objektdienststeilen Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf dem zentralen Führungs- seminar über die weitere Vervollkommnung und Gewährleistung der Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt bei Eintritt besonderer Situationen zu erarbeiten. Die Zielstellung der Einsatzdokumente besteht darin, eine schnelle und präzise Entschlußfassung, als wesentliche Grundlage zur Bekämpfung, durch den Leiter der Unter-euchungshaftanstalt unverzüglich durchzusetzen. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann den beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Unter-. Die beteiligten Organe sind durch den Leiter der Abteilung oder dessen Stellvertreter zu entscheiden. Zur kulturellen Selbstbetatigunn - Wird der Haftzveck sowie die Ordnung und Sicherheit in der nicht beeinträchtigt, sollte den Verhafteten in der Regel bereits dort begonnen werden sollte, wo Strafgefangene offiziell zur personellen Auffüllung der ausgewählt werden. Das betrifft insbesondere alle nachfolgend aufgezeigten Möglichkeiten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X